Er hielt diese Funde für echt. Ließ sogar eine Doktorarbeit darüber anfertigen, die Lithographiae Wirceburgensis mit ca. 300 abgebildeten Steinen.
Nach deren Erscheinen fing für den Hofrat die Hölle auf Erden an: als bekannt wurde, dass die Steine Fälschungen waren, vermutlich von missgünstigen Kollegen in Auftrag gegeben, und im Weinberg vergraben, ein übler Scherz, versuchte er die, von ihm als echt verkauften „Bildsteine“ zurückzukaufen, sowie alle Exemplare der Dissertation.
Unglücklich und verarmt starb er wenige Jahre später.
Herr Beringer und seine „Lügensteine“ sind in die Geschichte eingegangen, fast jeder Erstsemesterstudent der Paläontologie kennt die Geschichte der Lügensteine.
Da in Würzburg aus Geldmangel Baustop bei dem Großprojekt „Residenzbau“ stattfand, gab es viele erwerbslose Steinmetze, die mit der Herstellung der Lügensteine ein Zubrot bekamen. Wer mag der Auftraggeber dieser Steine gewesen sein? War es Beringer selbst?
Als 1726 die von Professor Beringer beauftragte Doktorarbeit über die „Bildsteine aus Eibelstadt“ die „lithographiae wirceburgensis“ erschien, in der Beringer die Echtheit der Fossilienfunde bestätigte, flog der Schwindel auf. Es gab eine Untersuchung , die für keinen der Beteiligten ernste Konsequenzen hatte. Mit viel Aufmerksamkeit von der Öffentlichkeit verfolgt , wurden die „Lügensteine“ bekannter und fanden reißenden Absatz bei Sammlern (z.B. Eduard Mörike).
Beringer bewies Marketingkenntnisse! Die Lügensteine verkauften sich als Liebhabersammelobjekte bis über seinen Tod hinaus. Beringer starb 14 Jahre nach der Lügenstein-Affaire mit fast 70 Jahren. Er war bis zu seinem Ableben Universitätsprofessor und Leiter des Juliusspitals in Würzburg.